Krisenpolitik ist diskriminierungssensibel zu gestalten
Während der Corona Pandemie ist eine antidiskriminierungspolitische Perspektive unerlässlich. Verschiedene Organisationen und Initiativen zeigen mit Nachdruck auf, wie Diskriminierungen sich in der Krise verstärken und zum Teil neu entstehen: Ältere und gesundheitlich vorbelastete Menschen tragen bei Infektion das höchste Risiko. Gleichzeitig spielen Machtverhältnisse wie Rassismus, Behinderung, Sexismus oder sozialer Status in die Krise hinein und verstärken bestehende Ungleichheiten.
Beratungsstellen zeigen Präsenz
In der aktuellen Situation stehen Antdiskriminierungsberatungsstellen vor neuen Herausforderungen. Zum einen erweitert sich das Feld der Diskriminierungsrisiken, da zusätzlich zum regulären Beratungsbedarf neue Diskriminierungen beim Zugang zu Information, medizinischer Versorgung, SARS COV 2 Tests und angemessener Infektionsschutzmaßnahmen hinzukommen. Ferner rechnen Berater*innen mit den Nebenwirkungen von Ausgangsrestriktionen sowie verschärfter Sicherheits Migrations und Arbeitsmarktpolitiken z.B. wenn Menschen auf engem Raum leben, von Racial Profiling oder unverhältnismäßig von Entlassungen betroffen sind. Zunehmenden psychischen Belastungen ist ebenso Rechnung zu tragen.
Zum anderen stehen erprobte Kommunikationsformen (persönliche Gespräche, Dolmetschung und Interventionen (Zusammenarbeit mit Rechtsanwält*innen bei AGG Klagen) nicht unmittelbar zur Verfügung. In vielen Beratungsprozesse n herrscht zusätzliche Verunsicherung aufgrund der eingeschränkten Arbeitsfähigkeit von Behörden und Gerichten
„Die Beratungsstellen haben sich diesen Herausforderungen unmittelbar angenommen, ihr Beratungsangebot umgestellt und erweitert Berater*innen sind telefonisch, per Mail und online erreichbar und sorgen trotz der Umstände für einen möglichst umfassenden und niedrigschwelligen Zugang Diskriminierungsbetroffene haben auf besondere Art mit den Folgen
der Corona Pandemie zu kämpfen. Um ihnen in Zeiten der Krise weiterhin so gut wie möglich beistehen zu können, sind Beratungsstellen auf die außer ordentliche Unterstützung durch Zuwendungsgeber*innen angewiesen so Eva Andrades, Geschäftsführerin des advd.
Lesen Sie hier die Pressemitteilung des advd Eine
Antidiskriminierungsperspektive ist in Zeiten der Krise unabdingbar vom 26. März 2020.